Immer mehr Unternehmen setzen auf flexible Arbeitsstrukturen. Deshalb steigt auch die Beliebtheit von Flex-Offices stetig an. Doch der Markt wird von einigen wenigen Unternehmen dominiert. Die drei größten Anbieter in der Flex-Office-Branche in den Top-Sieben-Städten sind, gemessen an der bereits eröffneten und geplanten Bürofläche, WeWork, Design Offices und Regus. Allerdings wird die Konkurrenz sowohl in den Metropolen als auch in den B-Städten immer größer.
Was ist ein Flex-Office?
Flex-Office ist die Kurzform von „Flexible-Office“ und wird auch „Desksharing“ oder „Shared Desk“ genannt. Bei diesem Bürokonzept können die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz täglich frei wählen. Es wird von Unternehmen genutzt, wenn weniger Arbeitsplätze als Mitarbeiter existieren. Das Modell hat einen wissenschaftlichen Hintergrund und wurde von Forschern des Frauenhofer Institus für Arbeit und Organisation entwickelt. Allerdings ergeben sich durch das Flex-Office komplexe Aufgaben für die Führungskräfte. Bei den flexiblen Arbeitsstrukturen gibt es oft auch das Prinzip der Vertrauensarbeitszeit, weshalb genaue Absprachen mit den Mitarbeitern sehr wichtig sind. Hinzu kommt, dass in Unternehmen mit einem Flex-Office-System die meisten Unterlagen digital abgelegt werden, da nach der Arbeit alle Unterlagen von den Schreibtischen geräumt werden müssen.
Zu den Vorteilen eines Flex-Office zählt, dass die Demokratie im Unternehmen gefördert wird. Außerdem haben die Führungskräfte einen engeren Kontakt zu ihrem Team und der Informationsfluss wird verbessert. Ein großer Nachteil ist jedoch, dass mit dem flexiblen Arbeitsplatz auch ein Stück der Individualität verloren geht, denn persönliche Gegenstände wie Fotos müssten jeden Tag wieder aufgestellt und abgeräumt werden. Zudem müssen die Mitarbeiter sich jeden Morgen erst einen freien Schreibtisch suchen, bevor sie mit ihrer Arbeit beginnen können.
Die größten Flex-Office-Betreiber in Deutschland
Momentan ist WeWork noch der größte Anbieter in der Flex-Office-Branche. Doch Design Offices könnte dem Unternehmen seinen Rang bald streitig machen. Design Offices verfügt insgesamt über 156.000 m² Bürofläche an 31 Standorten. Diese sind entweder bereits eröffnet oder angemietet. Wenn im Ranking nur die eröffnete Fläche berücksichtigt wird, haben Design Offices und Regus WeWork bereits überholt. Regus ist eine Marke der International Workplace Group (IWG), genau wie die Marken Spaces und Signature, die sich auf den Plätzen vier und zehn des Betreiberrankings befinden. Des Weiteren befinden sich auf den Rängen fünf bis neun die Unternehmen rent24, mindspace, The Office Group, Friendsfactory und Agendis.
Der Grund für das starke Wachstum von Regus und Design Offices liegt vor allem an der Strategie der Unternehmen. Während WeWork sich besonders auf die Top-Lagen in den Top-Städten konzentriert, sind Design Offices und Regus auch in den B-Städten vertreten. Nürnberg, Hannover und Essen sind die B-Städte welche die größte Flex-Office-Fläche besitzen, gemessen an eröffneter und geplanter Fläche. Die hohe Beliebtheit der flexiblen Arbeitsplätze bei den Unternehmen führt dazu, dass sowohl in den Metropolen als auch in den B-Städten immer mehr Flex-Offices benötigt werden. Deshalb wird die Branche in Deutschland vermutlich auch in Zukunft weiterwachsen.
Autor: Johanna Kirchmann, Mitarbeiterin Content Management
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Weitere Quellen: Immobilien Zeitung 04.10.2019, Ausgabe 40-41/2019
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