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Klimaziele und Flächenmangel: Nachhaltige Konzepte für den Logistikimmobilienmarkt

Unter dem Eindruck des Pariser Klimaabkommens und des europäischen Green Deals hat die Bundesrepublik die „Klimaneutralität bis 2050“ beschlossen. Auch auf der ersten Immobilienmesse in Hannover, der Real Estate Arena 2022, standen insbesondere Themen zum nachhaltigen Bauen und Konzepte von zukunftsfähigen Projektentwicklungen im Fokus. Die Vorträge wurden von Akteuren aus verschiedensten Bereichen der Immobilienwirtschaft gehalten. Auch Vertreter aus der Politik waren an den Veranstaltungstagen vertreten. Es wurde deutlich, dass sich nachhaltiges Bauen offenbar zunehmend in Politik und Gesellschaft verankert. Diese Präsenz führt dazu, dass Akteure wie Projektentwickler auch in der Assetklasse der Logistikimmobilien gefordert sind, nachhaltige Konzepte verstärkt umzusetzen. Bereits jetzt gibt es Projekte, die einen Blick in eine nachhaltige Zukunft der Logistikimmobilien bietet.


Nachhaltigkeit ein immer relevanter werdender Faktor



· 73 % der deutschen institutionellen Investoren berücksichtigen nachhaltige Transformation bei der Kapitalanlage von Immobilien

· 60 % der deutschen Immobilieninvestoren achten darauf, dass ihre Immobilien relevante Nachhaltigkeitszertifikate aufweisen

· 53 % achten auf die Taxonomie-Konformität der Immobilie


Wie Property Value Partner bereits im Artikel vom 01.04.2022 berichtete, hat das Europäische Parlament den Green Deal und die Klimaschutzziele bis 2050 verabschiedet. Seit dem 01.01.2022 gilt demnach nun die EU-Taxonomie. Diese neuen Kriterien schaffen einen Handlungsbedarf in der Immobilienbranche über alle Assetklassen hinweg – darunter auch die der Logistikimmobilien. Investoren sind daher nun gefordert aufgrund der, potentiell zunehmenden, Regularien und Entwicklungen in Folge des Klimawandels zu handeln und immobilienbezogene Assets zu überdenken um sogenannte Stranded Asset zu vermeiden. Als Stranded Assets gelten unter anderem Immobilien die bis hin zur Wertlosigkeit dauerhaft an Wert verlieren. Ursache dafür können Einflüsse des Klimawandels sein oder politische Maßnahmen, die die Rahmenbedingungen verändern.


Hoher Flächenbedarf bei Logistikimmobilien



Laut der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bedeutetet nachhaltiges Bauen, einen bewussten Umgang und der schonende Einsatz von vorhandenen Ressourcen, die Minimierung des


Energieverbrauchs und die Bewahrung der Umwelt. Das seit Anfang 2022 nun zu integrierende Nachhaltigkeitskonzept innerhalb der EU-Taxonomie basiert auf den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und dem Sozialem (entspricht ESG im weiteren Sinne). Die Ökonomie bezieht sich auf die Wirtschaftlichkeit der Immobilie über deren gesamten Lebenszyklus. Bei der Ökologie geht es um den resscourcen- und umweltschonenden Bau und bei der sozialen Dimension um die Nutzer des Objektes.



Ein aktueller Trend bei den Logistikimmobilien ist es, auf Neuversiegelungen von Grünflächen zu verzichten. Stattdessen werden brach liegende Industrieflächen (Brownfields) revitalisiert. Der Projektentwickler Goodman beispielsweise möchte nach eigener Aussage nur noch Brownfields entwickeln. Dieses Vorgehen ist weitaus ressourcenschonender, als auf der grünen Wiese zu bauen. Weitere Zukunftstrends sind das mehrstufige Bauen und urbane Logistik sowie Parkhaus Hubs.


Auch das Logistikzentrum C3 versucht mit seiner nachhaltigen Bauweise ein Vorreiter im Bereich der Entwicklung von nachhaltigen Logistikimmobilien zu sein.

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Brachflächen statt Grünflächen: Goodman als Vorreiter in der nachhaltigen Logistikentwicklung




Flächeneffiziente Logistikimmobilien für Großstädte



Urbane Logistik- und Parkhaus Hubs als nachhaltige Lösung für die Last Mile


Urbane Logistik Hubs (eng. city logistic hubs) definieren den letzten Weg des Transports zum Endkunden – die sogenannte „Last Mile“ oder auch letzte Meile Logistik. Durch den starken Aufstieg des E-Commerce werden Straßen in urbanen Regionen überfüllter und es benötigt auch hier alternative Lösungskonzepte.




Goodmans Ziel, in Zukunft zu 100 % nur noch auf Industriebrachen zu entwickeln, ist im Sinne der aufgezeigten Entwicklungen ein großer Schritt für die ressourcenschonende nachhaltige Logistikimmobilienentwicklung.


Im Hinblick auf die Flächenproblematik in urbanen Räumen kann Multilevel-Logistik zur effizienten Flächennutzung beitragen. Ob derartige Konzepte sich etablieren hängt ebenso davon ab, ob auch Nutzer bereit sind sich von den bekannten ebenerdigen Formen der Logistik abzuwenden.


Lösungskonzepte wie Parkhaus Hubs scheinen die Anforderungen durch die aktuellen politischen, gesellschaftlichen und umwelttechnischen Entwicklungen zu bedienen. Wie nachhaltig diese Konzepte letztlich sind, kann auch von der Infrastruktur bzw. den Mobilitätskonzepten innerhalb des städtischen Raums abhängig sein.


Durch die Regulierungen des Bundes und der EU sowie der steigenden Nachfrage nach Lösungen für nachhaltige Logistikimmobilienkonzepte aus Investorensicht ist ein Handlungsbedarf gegeben. Die Erkenntnisse und Forderungen des Pariser Klimaabkommens erhöhen diesen Druck zusätzlich. Es erfordert ein Handeln in allen Bereichen der Gesellschaft und somit auch in der Logistik, die für ein Drittel der CO2-Emmisonen im Verkehrssektor in Deutschland verantwortlich ist. Verschärfend kommt hinzu, dass durch die anvisierte Klimaneutralität innerhalb der Europäischen Union für das Jahr 2050, die Gefahr von Stranded Assets besteht, sofern Nachhaltigkeitskriterien nicht erfüllt werden. Diese Umstände führen dazu, dass es in Zukunft notwendig sein wird, umweltfreundlicher und mit nachhaltigen Zertifizierungen im Bereich der Logistikimmobilien zu bauen. Dem entgegen stehen die Interessen verschiedenster Akteure: Damit Logistikimmobilien auch trotz der momentanen Anforderungen nachhaltig bleiben, müssen Nutzer, Investoren, Projektentwickler, politische Vertreter und die Gesellschaft im Allgemeinen bereit sein, auf nachhaltige Konzepte umzustellen.


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