Büroimmobilien waren zum ersten Mal nicht das beliebteste Investitionsziel im Immobilienmarkt in Europa
Erstmals sind nicht Büroimmobilien der beliebteste Investitionsmarkt in Europa, sondern Mehrfamilienhäuser. Laut dem ,,European Investment - February 2021“ von Savills entfallen hier auf Mietshäuser 28 % der Gesamtinvestitionen in Immobilien. Die Summe der Transaktionen beläuft sich demnach auf einen Wert von 92,3 Milliarden Euro. Property Value Partner beobachtet den Markt fortlaufend und konnte in der Assetklasse Wohnen/Residential ebenfalls eine Zunahme von Transaktionen feststellen. So ist auch das eigene Offmarket Portfolio durch eine steigende Anzahl an Wohn- und Geschäftshäusern gewachsen.
Der von Savills veröffentlichte Report, untersucht die Märkte von zwölf ausgewählten Ländern*. Im Vergleich zum Vorjahr 2020 ist eine Wachstumsrate von etwa 120 % festzustellen. Deutschland ist für 55 % der Aktivitäten verantwortlich, gefolgt von Schweden mit 15 % und Dänemark mit 8 %. Maßgebend für den hohen Wert sind große Einzeltransaktionen. Zum einem die Übernahme der Deutschen Wohnen durch Vonovia und der Kauf des Wohnungsportfolios von Akelius in Deutschland, Schweden und Dänemark durch Heimstaden. Diese beiden Transaktionen machen etwa 40 % der Gesamtsumme auf dem untersuchten Markt der Mehrfamilienhäuser aus. Der Anteil der Investitionen in Bestandsgebäude aus dem Sektor des Geschosswohnungsbaus betrug in Deutschland 46 % und konnte auch hier die Büroimmobilien als größtes Investitionsziel ablösen.
Renditen für Mehrfamilienhäuser auf Rekordtief
Im Jahr 2021 sank die durchschnittliche Spitzenrendite in Westeuropa um 7 Basispunkte auf ein Rekordtief von 3,05 %. In den von Savills untersuchten 6 größten deutschen Städten lag die Spitzenrendite bei 2,2 %. Auch in anderen westeuropäischen Städten, wie beispielsweise Amsterdam oder Paris, lag die Spitzenrendite unter 3 %. Lediglich die Spitzenrenditen in Osteuropa lagen bei über 4 %.
Marcus Roberts, Savills Operational Capital Markets Head of Europe, erklärt dazu in einer Pressemitteilung: „Global capital allocations in European real estate, and multifamily in particular, are rising, due to strong fundamentals and the low interest rate environment.“ Roberts ist also der Meinung, dass die weltweiten Kapitalallokationen in europäischen Immobilienmärkten aus starken Fundamentaldaten und dem Niedrigzinsumfelds resultieren.
Als eines der aufkommenden Risiken identifiziert Eri Mitsostergiou, Director European Research bei Savills, das strenge regulatorische Umfeld welches darauf abzielt Haushalte vor steigenden Mieten zu schützen. Dieses Umfeld würde zwar das Risiko eines häufigen Mieterwechsels verringern, aber auch das Mietwachstum einschränken.
Aktuell steigen die Immobilienpreise allerdings rasant an. Im vierten Quartal des Jahres 2021 lagen die Immobilienpreise laut Immobilienpreisindex des Statischen Bundesamtes bei 132,2 Indexpunkten. Die Immobilienpreise, beziehungsweise die Bauleistungspreise, sind also seit dem Basisjahr 2015 um 32,2 % gestiegen. Verschiedene Medien sehen bereits seit Längerem in Publikationen der Bundesbank eine Warnung vor einer Immobilienblase. Umso behutsamer müssen Investoren handeln. So werden Anleger auch im Zuge des Handels mit Mehrfamilienhäusern von Property Value Partner umfassend und interdisziplinär beraten. Dies reicht von der Marktanalyse und Bewertung über die Vermarktung bis zum Transaction Management.
*Deutschland, Niederlande, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Spanien, Großbritannien, Schweden, Norwegen, Polen und Tschechische Republik.
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